Über schwedischen Snus

Snus im 15. und 16. Jahrhundert

Die Geschichte des Snus, so wie wir ihn heute anwenden, reicht ungefähr 200 Jahre zurück. Damals hatten viele Bauern ihre eigenen Haine, aus denen sie Schnupftabak gewannen. Schon ein paar hundert Jahre früher, zu Beginn des 15. Jahrhunderts, segelte Christoph Kolumbus bis zu der Insel Hispaniola in der Karibik und beobachtete, wie die Eingeborenen ein Pulver schnupften. Sie nannten es Schnupftabak. Das Pulver bestand primär aus Tabak und die Segler brachten die Tabakpflanzen mit nach Portugal sowie in andere Länder. Man glaubte, dass die Tabakpflanze viele Vorteile mit sich bringen würde, nicht zuletzt bei der Heilung von Migräne. Das französische Königshaus begann deshalb ab dem 16. Jahrhundert, Schnupftabak als Medizin dagegen einzusetzen. Da es zu funktionieren schien, gewann der Schnupftabak schnell an Beliebtheit. Jean Nicot, der französische Botschafter in Portugal, hatte den Tabak nach Paris und ins Königshaus gebracht. Sein Name wurde so sehr mit dem Tabak in Verbindung gebracht, dass ihn Carl von Linné nach ihm benannte.

17. bis 19. Jahrhundert: Geburt des schwedischen Snus

Der schwedische Adel war damals wie viele andere Königshäuser auch vom französischen Adel beeinflusst und in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts gelangte der Schnupftabak nach Schweden. Er wurde zunächst nur von der Oberschicht konsumiert und galt als Luxusgut, das in Dosen aus wertvollem Metall abgepackt wurde. Nach einigen Jahrzehnten des Imports nutzten die Schweden schließlich ihre eigenen Plantagen in Skåne und Småland. Mit der französischen Revolution nahm der Konsum von Schnupftabak in Frankreich schnell ab. Er stand zu sehr in Verbindung mit der Oberschicht und die Bourgeoisie, die in Frankreich die Macht übernahm, rauchte stattdessen Zigarren.

Die Menschen in Schweden fanden zu jener Zeit auch eine neue Anwendungsmethode: Der schwedische Snus wurde eingeführt und mit dem relativ günstigen Herstellungsprozess konnte er den Schnupftabak und den Kautabak fast gänzlich ersetzen. Die Produktion wurde zunächst von Bauern verwaltet, wurde aber schon bald industrialisiert und die Hersteller etablierten verschiedene Marken. General Snus, Röda Lacket und Ljunglöfs Ettan zählten zu den Größten.

Die heutigen Herstellungsmethoden unterscheiden sich nur gering von denen im 19. Jahrhundert. Der Tabak wird getrocknet, gemahlen und dann mit Wasser, Salz, Soda und Geschmacksverstärkern vermischt. Am Ende wird der schwedische Snus vor dem Abpacken bei hoher Temperatur fermentiert. Der größte Unterschied zur heutigen Herstellung ist, dass der Fermentierungsprozess im 19. Jahrhundert rund ein halbes Jahr dauerte und dass lokal angebauter Tabak verwendet wurde. Heute wird Tabak aus verschiedenen Gegenden der Welt verwendet.

20. Jahrhundert und die Europäische Union

Im frühen 20. Jahrhundert stieg der Konsum von schwedischem Snus stetig an und die mittlerweile monopolisierte Tabakindustrie florierte. Jedes Jahr wurden mehrere Tausend Tonnen verkauft, was während des Ersten Weltkrieges zur Finanzierung des schwedischen Verteidigungssystems beitrug. Zusätzlich war ein ansteigendes Interesse an anderen Tabakprodukten zu verzeichnen, speziell an amerikanischen Zigaretten. Dies führte dazu, dass der Snus-Konsum für einige Jahre zurückging, bis die Menschen auf die großen Gesundheitsrisiken von Zigaretten aufmerksam wurden.

Die Berichte über die gesundheitlichen Risiken von Zigaretten verbreiteten sich schnell und Snus wurde als rauchfreie Alternative propagiert. Mit der Freigabe des neuen amerikanischen "rauchfreien Tabaks" in den 1900ern äußerte die EU aber leider Bedenken, besonders, weil der Tabak junge Menschen ansprechen sollte. Das Ergebnis war, dass die Europäische Union im Jahr 1992 ein EU-weites Verbot von Oral-Tabak aussprach.

Heute ist Snus eine beliebte Alternativ für Menschen, die mit dem Rauchen aufhören möchten. Zum Glück, denn Studien haben gezeigt , dass die Erfolgsquote dabei nicht weniger als 45% beträgt. Tatsächlich zeigen etliche Berichte und Studien, dass Snus als rauchfreie Alternative beworben werden sollte, da es als wesentlich weniger gefährlich als das Rauchen anzusehen ist.

Snus heute

Vor einigen hundert Jahren, als Snus erstmals in Schweden produziert wurde, hatten die Snus-Liebhaber in Bezug auf den Geschmack, die Form und die Größe nur wenige Auswahlmöglichkeiten, was den Kundenstamm in der damaligen Zeit eingrenzte. Erst in den 1970er-Jahren, als die ersten abgepackten Snus-Päckchen auftauchten, stieg die Verkaufskurve von Snus deutlich an. Seither ist eine ganze Reihe von neuen und innovativen Produkten entstanden, die Klassiker wie Ettan Loose ergänzen. Entsprechend ist die Konkurrenz zwischen den führenden Produzenten und verschiedenen Neueinsteigern so groß wie noch nie. Der heutige Snus-Markt zeigt, dass es wirklich für jeden Geschmack und für jede Gelegenheit den richtigen Snus gibt. Die große Auswahl an Snus-Produkten, die heute erhältlich ist, unterscheidet sich nicht nur im Geschmack und in der Stärke, sondern auch in der Größe, im Komfort und in der Feuchtigkeit.